Im Bürgerportal Cochem-Zell finden Sie Verwaltungsdienste, Zuständigkeiten und Ansprechpartner des Landkreises Cochem-Zell und der vier Verbandsgemeinden Cochem, Kaisersesch, Zell und Ulmen.
Mädchen schreibt mit einem Stift auf einen Block

Ambulantes Gesundheitszentrum Zell


Auf Einladung von Landrätin Beilstein fand kürzlich im Kreishaus ein gemeinsames Gespräch mit der Katharina Kasper ViaSalus GmbH, Stadtbürgermeister Döpgen und Bürgermeister Hoffmann statt. Gesprächsziel war, neben dem Wunsch die Bevölkerung zum aktuellen Stand bezüglich des Ausbaus des vorhandenen MVZ Mittelmosel zu einem ambulanten Gesundheitszentrum zu informieren und die Transparenz zu erhöhen, auch die Aufarbeitung des bisherigen Prozesses seit Verkündung der Schließung des Klinikums Mittelmosel im September 2024.

von links: Hans-Peter Döpgen, Manfred Sunderhaus, Anke Beilstein, Sabine Raimund, Jürgen Hoffmann

Unter den Beteiligten bestand Einigkeit, dass seitens der Bevölkerung ein großes Interesse an weiterführenden Informationen zu den zukünftigen medizinischen Versorgungsangeboten am Standort Zell besteht.


Seitens der Geschäftsführung der ViaSalus GmbH als Trägerin des Klinikums Mittelmosel wurden die Hintergründe für die bisherige Kommunikationsstrategie dargelegt. Lt. Herrn Sunderhaus sind für die Umstrukturierungen maßgeblich die Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen verantwortlich. Trotzdem möchte man das vorhandene, ambulante Leistungsangebot deutlich ausbauen. Allein dies mache den Unterschied zur Situation an anderen Krankenhausstandorten, wo bisherige Träger sich oftmals schlicht zurückgezogen hätten – mit dem Ergebnis, dass die betroffene Region plötzlich und unerwartet ohne medizinische Versorgung dagestanden hätte. Das Engagement des Trägers werde aber nicht anerkannt, sondern es gäbe Irritationen. Objektive Zahlen, Daten und Fakten würden angezweifelt und die Umsetzung des Zielkonzeptes zur Sicherstellung einer bestmöglichen Versorgung für den „Zeller Raum“ würde durch die Aktivitäten vor Ort deutlich erschwert. Man habe sich in den vergangenen Wochen bewusst kommunikativ etwas zurückgenommen, um sich voll und ganz auf die nächsten Schritte in der Umsetzung des neuen Versorgungskonzeptes sowie auf die damit verbundenen organisatorischen und strukturellen Aufgaben zu konzentrieren. Darüber hinaus sehe man sich verpflichtet, nur belastbare Informationen nach außen zu geben. Laufende Zwischenstände oder Momentaufnahmen seien in diesem Zusammenhang wenig zielführend, da jeder Schritt im komplexen Verfahren rund um die Anerkennung von Sonderbedarfen und zulässigen Arztsitzen eine gewisse Zeit beanspruche. So könnten Anträge auf Sonderbedarfe immer erst dann gestellt werden, wenn man bereits das entsprechende Personal gefunden habe.

Anschließend stellte Frau Raimund als zuständige Geschäftsführerin für das Klinikum Mittelmosel den aktuellen Umsetzungsstand im Wesentlichen wie folgt dar: 

Es wurde ein Antrag auf kardiologischen Sonderbedarf gestellt, der es ermöglichen soll, das kardiologische Angebot weiter zu erweitern. In diesem Zusammenhang laufen aktuell intensive Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung, um die nächsten Schritte für die Umsetzung zu besprechen.

Darüber hinaus wird die Sitzerweiterung im Bereich Radiologie vorangetrieben, um das bestehende Leistungsspektrum auszubauen.

Auch im Bereich der Anästhesie gibt es Fortschritte: Die Verlagerung eines halben Sitzes vom Standort Dernbach nach Zell ist in Arbeit, um die Anästhesie für ambulante Eingriffe am MVZ weiter zu stärken.

Ein weiteres zentrales Ziel ist die Sicherstellung der chirurgischen Versorgung im Medizinischen Versorgungszentrum in Zell. Derzeit wird das Sprechstundenangebot auf fünf Tage pro Woche ausgeweitet, ergänzt durch eine tägliche ambulante Notfallsprechstunde für Alltagsnotfälle.

Parallel dazu läuft die Umsetzung für eine Erweiterung des bisherigen Spektrums der unfallchirurgischen und allgemeinchirurgischen Leistungen und der zusätzlichen Einführung einer Gefäßchirurgie.

Die hausärztliche Versorgung im MVZ soll ebenfalls erweitert werden, dazu werden zurzeit Gespräche mit potenziellen neuen Hausärzten geführt.

Zusätzlich wird das Medizinische Versorgungszentrum um ein ambulantes OP-Zentrum erweitert, das in Zusammenarbeit mit einem Anästhesisten geführt werden soll.

Des Weiteren ist ein ambulantes Physiotherapiezentrum in Planung.

Auch die Implementierung von Kurzzeitpflege und Hospiz verlaufen planmäßig, sodass ein Start zum 01.07.2025 möglich ist.


Die externen Praxen, wie die kinderärztlichen Praxen von Maria Gießel und Dr. Hans-Christoph Koch, bleiben weiterhin fester Bestandteil des neuen Versorgungskonzeptes. Auch das Augenzentrum Mittelmosel – Hunsrück bleibt neben vielen weiteren Praxen dem MVZ Mittelmosel erhalten.


Zusammenfassend konnte somit festgestellt werden, dass die Erweiterung des MVZ Mittelmosel und der Ausbau zu einem ambulanten Gesundheitszentrum auf einem guten Weg ist. 

Im nächsten Schritt ist im Mai 2025 ein „Vor-Ort-Termin“ mit den Fraktionsvorsitzenden des Stadt- und Verbandsgemeinderats Zell, sowie des Kreistags Cochem-Zell geplant, bei dem der aktuelle Umsetzungsstand und die weiteren Planungen seitens der Geschäftsführung vorgestellt werden.