Bevölkerungsschutz im Landkreis Cochem-Zell

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
ich möchte mich erneut mit dem Thema des Bevölkerungsschutzes im Landkreis Cochem-Zell an Sie wenden. Die tragische Flutkatastrophe im Ahrtal oder der russische Angriffskrieg auf die Ukraine verdeutlichen, dass wir uns auf zukünftige Krisensituationen schnell und intensiv vorzubereiten haben. Davon ist jedoch nicht nur der Staat mit seinen Institutionen betroffen, sondern auch Sie als Bürgerin und Bürger. In Deutschland gibt es viele Einrichtungen, die bereit stehen, um Gefahren zu bannen. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste sind zur alltäglichen Hilfe da. Aber könnten Sie sich im Katastrophenfall oder sogar im Verteidigungsfall auch selbst helfen? Denn insbesondere bei Großschadenslagen kann es sehr lange dauern, bis die ersehnte Hilfe naht. Daher sind eigene Vorsorge und Eigenverantwortung gefragt. Bitte stellen Sie sich die Frage, ob Sie mit Ihren Vorräten wie Lebensmitteln, Wasser oder medizinischen Produkten zwei Wochen ohne fremde Hilfe überleben könnten. Und? Sind Sie vorbereitet?
Unsere Gesellschaft, wie die Meisten sie kennen, basiert auf Nachbarschaftshilfe und Nächstenliebe. Und so stellt sich die nächste Frage: Könnten Sie sich selbst und auch anderen Menschen in der Not helfen?
Eine Aufgabe des Bevölkerungsschutzes ist es, vom Schlimmsten auszugehen. Natürlich mag sich niemand den Ausgang eines NATO-Verteidigungsfalles vorstellen. Aber was wäre, wenn…? Neben der militärischen Infrastruktur würde insbesondere die zivile Infrastruktur wie die Energie-, Trinkwasser- und Gesundheitsversorgung vom besonderen Interesse für die gegnerische Kriegspartei sein. Ein langandauernder und flächendeckender Stromausfall wäre im Verteidigungsfall sehr wahrscheinlich. Aber auch ohne den Verteidigungsfall ist ein Blackout-Szenario gar nicht mal so unwahrscheinlich. Denken Sie nur einmal an die Gasmangellage aus dem Jahr 2022 zurück. Wüssten Sie, was zu tun ist?
In den letzten 25 Jahren durften wir glücklicherweise in Frieden leben und mussten uns keinerlei Gedanken über einen möglichen Krieg in Europa machen. Die friedvolle Zeit ist leider vorbei und wir müssen wieder erlernen, was es bedeutet, vorbereitet zu sein. Dies klar auszusprechen, ist der erste Schritt zur verantwortungsvollen Vorsorge für unsere Bürgerinnen und Bürger.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat hierfür den „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ entwickelt und stellt diesen der Bevölkerung und den Kommunen kostenlos zur Verfügung. Die Online-Fassung kann auf der Homepage des BBK unter „Warnung & Vorsorge" > "Vorsorge für den Notfall“ bezogen werden.
Darüber hinaus habe ich die Ratgeber in Papierform im Bürgerbüro der Kreisverwaltung Cochem-Zell auslegen lassen. In Absprache mit den Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister liegen die Ratgeber nun auch in den meisten Ortsgemeinden aus. Sprechen Sie einfach Ihre Ortsbürgermeisterin oder Ihren Ortsbürgermeister auf die Ratgeber an.
Zusätzlich können Sie den Ratgeber auch unmittelbar über das BBK beziehen. Das BBK stellt die Ratgeber kostenlos zur Verfügung. Mithin ist das BBK unter der Service-Hotline 0800 664 7115 erreichbar.
Ich empfehle Ihnen ausdrücklich den Ratgeber in Papierform, da dieser auch ohne eine Internet- und Stromversorgung lesbar ist. Bitte helfen Sie mit, sich selbst und damit Deutschland auf Krisen vorzubereiten.
Mit freundlichen Grüßen
Anke Beilstein