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Mädchen schreibt mit einem Stift auf einen Block

Ambulantes Gesundheitszentrum Zell


Auf Einladung von Landrätin Beilstein fand ein gemeinsamer Ortstermin mit den Beigeordneten und Fraktionsvorsitzenden des Stadt- und Verbandsgemeinderats Zell, des Kreistages Cochem-Zell sowie Stadtbürgermeister Döpgen und Bürgermeister Hoffmann im Klinikum Mittelmosel statt. Gegenstand des Gesprächs war die Information der Geschäftsführung  der Katharina Kasper ViaSalus GmbH als Trägerin des Klinikums Mittelmosel und der Medizinisches Versorgungszentrum Mittelmosel GmbH als Träger des MVZ Mittelmosel über den aktuellen Umsetzungsstand des im September 2024 vorgestellten Zielbildes zum Ausbau des bestehenden MVZ zu einem ambulanten Gesundheitszentrum und zur Schließung des Klinikums Mittelmosel.


Nach Information der Geschäftsführung erfolgt die Schließung des stationären Krankenhausbetriebs, wie geplant, zum 30.06.2025. Um den Übergang, auch im Patientensinne, zu gestalten, erfolgen ab dem 01.06.2025 ein Aufnahmestopp für Palliativpatienten und ab dem 15.06.2025 auch für übrige stationäre Patienten.


Bereits das bestehende MVZ Mittelmosel ist eine, bezogen auf Rheinland-Pfalz, verhältnismäßig große Versorgungseinrichtung mit einem breiten Angebot an verschiedenen Fachdisziplinen, die bisher auch gut von den Patienten angenommen wird. Aktuell werden 10 Fachärzte beschäftigt.


Zum Umsetzungsstand im Einzelnen:

  • Die Chirurgie (Allgemeine Chirurgie, Gefäßchirurgie) kann planmäßig starten, sodass auch das geplante ambulante OP-Zentrum realisiert wird.
  • Die Anästhesie kann zum 01.07.2025, zunächst an 2 Tagen pro Woche, über eine Sitzverlagerung angeboten werden.
  • Aktuell wird ein Hausarzt beschäftigt, eine 2. Hausarztstelle soll voraussichtlich zum 01.09.2025 besetzt werden.
  • Weiterhin sind die Gynäkologie und der HNO-Bereich besetzt. Der HNO-Bereich startet zunächst mit einer Ärztin, eine weitere Ärztin hat zugesagt. Auch ambulante OPs sollen in diesem Bereich angeboten werden.
  • Im Bereich Gastroenterologie wird infolge einer Kündigung eine Nachbesetzung erforderlich, eine temporäre Zwischenlösung wird geprüft.
  • Der Sonderbedarf im Bereich „Kardiologie“ wurde ordnungsgemäß beantragt und sollte am 11.06.2025 im Zulassungsausschuss beraten werden. Leider musste der Antrag kurzfristig zurückgezogen werden, da der vorgesehene Kardiologe am 27.05.2025 kurzfristig absagte. Hier kann zunächst eine interne Zwischenlösung über einen hausärztlich tätigen Internisten im MVZ erfolgen.
  • Die externe Kooperation mit einer Nervenärztin wird aktuell nicht betrieben, da diese in den Ruhestand ausgeschieden ist. Eine Nachbesetzung durch das MVZ wird geprüft.
  • Über den Sonderbedarf im Bereich „Radiologie“ (0,5 Sitze) entscheidet der Zulassungsausschuss in seiner Sitzung am 11.06.2025.
  • Das Angebot in der Unfallchirurgie, einschließlich BG-Sprechstunde, kann nicht aufrechterhalten werden, da der Unfallchirurg in den Ruhestand ausgeschieden ist, bleibt aber auf der Agenda.
  • Angebote in den Bereichen „Physiotherapie“ und „SAPV“ (spezialisierte ambulante Palliativversorgung) können aktuell wegen fehlender Mitarbeiter nicht geschaffen werden.
  • Hospiz und Kurzzeitpflege (zunächst 20 Plätze, Ausweitung auf 40 Plätze geplant) können zum 01.07.2025 in Betrieb gehen; eine offizielle Eröffnung ist für August 2025 geplant.
  • Generell soll das ambulante Gesundheitszentrum werktags bis 16:00 Uhr geöffnet werden. Eine Verlängerung der Öffnungszeiten bis 22:00 Uhr ist weiterhin seitens des Trägers gewünscht und entsprechende Gespräche mit Ärzten werden weitergeführt.
  • Die Sprechstunden werden auch für Notfallpatienten (Alltagsnotfälle, keine akuten Notfälle) geöffnet. Die akute Notfallversorgung kann über eine Kooperation mit den umliegenden Krankenhäusern in Cochem, Simmern und Wittlich sichergestellt werden.
  • Neue Angebote sind in den Bereichen Naturheilkunde & Psychiatrie, Wundversorgung und über ein Skoliosezentrum vorgesehen.
  • Das Angebot am Standort Zell-Barl wird durch externe Praxen in den Bereichen Dialyse, Augenheilkunde, Allgemeinmedizin und Pädiatrie ergänzt. Weiterhin laufen Gespräche bzgl. einer Ausweitung im Bereich Urologie.

Die Geschäftsführung informierte weiterhin über getätigte Investitionen in Millionenhöhe in eine moderne Medizintechnik (z. B. neues CT). Weitere Investitionen sind in der Zukunft geplant, wodurch insgesamt ein hoher Behandlungsstandard gewährleistet werden soll. Insgesamt kann man bereits jetzt rund 70 -80% der jetzigen Räumlichkeiten des Klinikums Mittelmosel auslasten und mit medizinischen Angeboten belegen. Über neue Angebote soll diese Auslastung noch erhöht werden. Dies sei auch ein klares Bekenntnis zum Standort Zell-Barl, so die Geschäftsführung.


In einer gemeinsamen Bewertung der Ältestenräte der Stadt Zell, der Verbandsgemeinde Zell und des Landkreises Cochem-Zell fanden das Bekenntnis zum Standort in Zell-Barl, das breite ambulante Leistungsspektrum und die getätigten und geplanten Investitionen ausdrücklich Anerkennung. Gleichzeitig bestand Einigkeit, dass alles unternommen werden muss, um noch fehlende Angebote, insbesondere im Bereich der Kardiologie, zu schaffen bzw. auszuweiten und das Angebot dauerhaft zu sichern. Um dies zu gewährleisten, wurde von allen kommunalen Ebenen Unterstützung zugesagt. Weiterhin rufen die politischen Vertreter die Bevölkerung auf, die medizinischen Angebote in Anspruch zu nehmen.