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Schubkarre im Garten

Bienenfreundlicher Landkreis

Bienenfreundlicher Landkreis

Biene mit Blütenstaub

Honigbienen gelten als wichtigste Bestäuber von Blütenpflanzen. Ungefähr 80% aller Pflanzenarten sind auf Fremdbestäubung angewiesen, davon können wiederum circa 80 % potentiell von Bienen bestäubt werden.
Laut der Dachorganisation Deutscher Imkerbund e.V. hängen rund 85 % der landwirtschaftlichen Erträge im Pflanzen- und Obstbau in Deutschland von der Bestäubung der Honigbienen ab. Neben den Honigbienen sind auch die rund 560 verschiedenen heimischen Wildbienenarten unerlässlich für die Vielfalt in der Natur. Grund genug, Honig- und Wildbienen Lebensräume zu schaffen und diese zu schützen.

  • Aber woher kommt die Honigbiene?

    Aufgrund genetischer Untersuchungen haben Wissenschaftler festgestellt, dass sich die Ur-Biene von Afrika nach Europa und Asien ausgebreitet hat. Der älteste Nachweis ist ein 100 Millionen Jahre altes Fossil - eine Biene eingeschlossen in Bernstein gefunden im nördlichen Birma.1
    Man geht davon aus, dass Honigbienen schon seit ungefähr 7000 Jahren gezielt gehalten wurden. Bei den alten Ägyptern galt der Honig als Speise der Götter, daher
    soll die Imkerei dort schon 3000 vor Christus ihre erste Blütezeit erreicht haben. Erst nach der Entdeckung Amerikas wurde die Honigbiene dort eingeführt. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung ist die Honigbiene heute über den ganzen Globus verbreitet.

  • Was gefährdet unsere Bienen?

    Nach Mitteilung des Deutschen Imkerbundes haben sich die Bedingungen für die Bienen in den letzten Jahren verschlechtert. Veränderungen in der Landwirtschaft, Monokulturen, Versiegelung von Flächen tragen hauptsächlich dazu bei, dass das Angebot an Nektar und pollenreichen Pflanzen zurückgeht. Hinzu kommt der Befall durch die Varroa-Milbe und andere Parasiten. Der Einsatz von bienenschädigenden Pflanzenschutzmitteln ist ebenfalls ein wichtiger Grund für deren Rückgang.

    Den Bienen fehlen nach einem reichlichen Angebot im Frühjahr durch Obstblüte und Rapsanbau vor allem im Spätsommer und Herbst Nahrungsquellen. Hinzu kommt der Wandel in den Hausgärten. Boten früher Obstgehölze und verschiedene Gemüsesorten
    sowie Zierpflanzen mit ungefüllten Blüten reichlich Nahrung, so findet man heute riesige Rasenflächen, Koniferen und Zierpflanzen mit exotisch anmutenden Blüten, die zwar schön aussehen, aber Bienen und andere Insekten hungern lassen.

  • Wie können wir Bienen schützen?

    Ein ganzjähriges Angebot von Pollen- und Nektarpflanzen ist wichtig - je artenreicher,
    desto besser. Neben dem Pflanzen und Säen geeigneter Pflanzen für jede Jahreszeit im eigenen Hausgarten oder Balkon können auch andere Maßnahmen den Bienen und Insekten helfen. Beispiele sind artenreiche Ackerrandstreifen in der Landwirtschaft oder die Umwandlung von Rasenstücken in eine Blumenwiese, die erst nach der Blüte gemäht wird. Letzteres hat den positiven Nebeneffekt, dass auch weniger Rasenschnitt anfällt. Heimische Wildkräuter lassen sich auch optisch gut in einem Ziergarten integrieren und stellen sich manchmal auf geeigneten Flächen selber ein.

    Hierzu gehören Nektar- und Pollenpflanzen wie Akelei, Blutweiderich, Nieswurz, Ehrenpreis, Eisenkraut, Fette Henne, Flockenblumen, Gänseblümchen, Glockenblumen, Gundelrebe, Günsel, Kleearten, Minzen, Löwenzahn, Mauerpfeffer, Oregano, Taubnessel, Thymian, Wegwarte, Wiesenknöterich oder Weidenröschen.

    Auch öffentliche Grünflächen lassen sich mit etwas Geschick bienen- und insektenfreundlich gestalten. Schnell und effektiv können wir Wildbienen mit einem Insekten- oder Bienenhotel unterstützen, das wir an einer sonnigen, trockenen Stelle im Garten anbringen. Dieses kann man käuflich erwerben oder auch selber bauen. Anleitungen hierzu gibt es bei der Umweltberatung oder im Internet.

    Geeignet sind auch waagerecht aufgehängte trockene Pflanzenstängel mit einem Durchmesser von 3-10 mm. Da der größte Teil aller nestbauenden Wildbienenarten in Deutschland im Erdboden nistet, ist es hilfreich, an sonnigen Stellen künstliche Böschungen aus Sand oder sandigem Lehm anzuschütten und von Bewuchs freizuhalten. Trockenmauern und Totholz bieten ebenfalls gute Nistmöglichkeiten für
    Wildbienen und andere Bestäuber.

    Wir helfen auch den Insekten, wenn wir im Herbst nicht alle Pflanzen zurückschneiden. Trockene und hohle Stängel dienen vielen als Überwinterungsmöglichkeit oder zur Eiablage.

    Weitere Informationen zum Schutz der Biene erhalten Sie auch mit der Imker-App.


Es gibt zudem mehrere Möglichkeiten, den Lebensraum der Bienen und anderer Tierarten positiv zu beeinflussen. Einige Möglichkeiten haben wir Ihnen aufgezählt:


Außerdem haben wir Ihnen hier einige Merkblätter zum Bienenfreundlichen Umgang zusammengestellt:



Nähere Informationen zur Umweltberatung erhalten Sie auch 
hier